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Xiamen

—Küstenstädte mit Hakka Rundhäuser

Xiamen liegt im Südosten der Volksrepublik China. Hier gibt es viel zu sehen. Die Straßen und Gebäude, die attraktiven Einkaufsarkaden und die viel besuchte Seeseite der Stadt versprühen die Atomsphäre Europas im 19. Jahrhundert. Xiamen ist nicht nur eine der gastfreundlichsten, sondern auch eine der saubersten Städte des Landes – und zugleich die Landesweit vielleicht am geschmackvollsten renovierte Stadtsiedlung, denn sie vermittelt das Ambiente eines Ferienresorts, ungeachtet der zum Teil etwas heruntergekommenen Seitenstraßen. Zur Resort-Atomsphäre trägt in nicht geringem Maße die wundervolle kleine Insel Gulangyu im Südwesten bei, die mit einer Fähre in zehn Minuten erreicht ist.

  • Chinesischer Name: 厦门
  • Chinesische Pinyin: Xiàmén
  • Fläche: 1699 qkm
  • Einwohner: 3.86 Mio.
  • Tel Code: 0592
  • Zeitzone: (UTC+8)

Xiamen wurde Mitte des 14. Jahrhunderts gegründet, nahm unter der Ming-Dynastie an Größe zu und wurde im 17. Jahrhundert zu einem blühenden Hafen, der im Laufe der Zeit dem Einfluss einer beständigen und recht geheimnisvollen Abfolge von portugiesischen, spanischen und holländischen Glücksrittern unterlag. Als im 17. Jahrhundert die Mandschu-Armeen von Norden hervor marschierten, um die Ming auszumerzen, wurde Xiamen zu einer Widerstandsbasis des alten Regimes. Der Pirat und von eigenen Gnaden ernannte Prinz Koxinga – sein richtiger Namen war Zheng Chenggong – führte die Widerstandsbewegung an, bis er zur Flucht gezwungen wurde und einen letzten Stützpunkt in Taiwan fand, wo er die dort ansässigen holländischen Händler vertrieb und verstarb, bevor auch diese Insel von den Mandschu eingenommen wurde.

Zwei Jahrhunderte später kamen die Briten, die den Handel belebten und ihre Basis auf der Insel Gulangyu einrichteten. Ihre Präsenz wurde 1842 mit dem Vertrag von Nanjing formal besiegelt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Xiamen mit seiner vor der Küste lebenden Ausländergemeinde eine recht wohlhabende Stadt, die ihren Wohlstand aus einem stabilen Handelsumsatz und den stetigen Zuwendungen wohlhabender Auswanderer bezog, deren Zahl im Laufe der Jahrhunderte laufend zugenommen hatte. Diese glückliche Situation blieb bis zur japanischen Invasion zu Beginn des Zweiten Weltkriegs bestehen.

In den frühen 80er Jahren erhielt Xiamen den Status einer der ersten chinesischen Wirtschaftssonderzonen, und seitdem erlebt die Stadt wie Shenzhen an der Grenze zu Hongkong einen beispiellosen Aufschwung. Alles scheint sich auf einem guten Weg zu befinden.

Die geschäftige Zhongshan-Straße ist nicht sehr lang. Es konzentrieren sich dort jedoch mehr als zehn Teegeschäfte. Die nahegelegene Zhenhai- und Dashengli-Straße sind ebenfalls Einkaufsstraßen. Auch die Ladenbesitzer dort stellen meist kleine Tische vor ihr Geschäft, trinken Tee, reden mit den Nachbarn und beobachten die Fußgänger. Die alten Gassen neben dem Xiamen-Museum sind außerdem so eng, dass die Bewohner dort oft den Balkon des gegenüberliegenden Nachbarn berühren können, und bei einem Blick nach oben erkennt man an den Dächern vorbei nur durch einen schmalen Spalt den Himmel. Dazu führen viele Stromkabel von einem Haushalt aus den Fenstern hinaus zum nächsten, so dass ein dichtes Netz entsteht. Die Luftqualität in der Küstenstadt Xiamen ist hervorragend. Touristen und Geschäftsleute meinen sogar manchmal, einen angenehm süßen Duft in der Luft zu erkennen. Die Einwohner trinken nämlich gerne Tee. Das Teetrinken hat eine lange Tradition in dem Küstenort, was wiederum eng mit der sauberen Umwelt und dem langsamen Lebensrhythmus dort verbunden ist. Da die Luft sehr sauber ist, kann man also auch im Freien Tee zubereiten. Die Teestunde ist so ein wichtiger Teil des Alltagslebens der Menschen dort geworden. Obwohl es in Xiamen viele Teehäuser gibt, besuchen diese meist nur Touristen oder auswärtige Geschäftsleute. Die Einwohner selbst stellen für gewöhnlich vor ihrer Haustür Tische auf, um anschließend mit Freunden Tee zu trinken und sich zu unterhalten. Man bekommt so fast den Eindruck, dass es für die Einwohner nichts wichtigeres gibt als vor dem Haus Tee zu trinken.

Südöstlich und östlich des Stadtzentrums befinden sich nur wenige Sehenswürdigkeiten. In der Siming Nan Lu, etwa 2 km südlich der Zhongshan Lu, steht das Museum der Überseechinesen. Die Sammlung präsentiert Exponate, die von der großen Fujian-Diaspora rund um die Welt gespendet wurden.

Ein km weiter südöstlich steht der Tempel Nanputuo Si, der vor über 1000 Jahren am Südhang des Wulao-Feng-Bergs errichtet wurde. Kaum ein anderer buddhistischer Tempel Chinas wirkt so modern und wird so sorgfältig geleitet wie dieser. Er ist ein sehr bekannter Tempel in Fujian oder sogar in China.

Unmittelbar südlich des Nanputuo Si beginnt das Gelände der Xiamen-Universität, über das man zur Küstenstraße Daxue Lu gelangt, die an attraktiven Sandstränden vorbeiführt.

Fujians hügeliges südwestliches Grenzgebiet zur Provinz Guangdong ist die Heimat der Hakka, einer Untergruppe der Han-Chinesen, die im Lokaljargon kejia (wörtlich: Gastfamilie) heißen und von den Europäern des 19. Jahrhunderts „Chinas Zigeuner“ genannt wurden. In den Dörfern und Weilern rund um die zentral gelegene Stadt Yongding (ca. 307 km von Xiamen) stehen zahlreiche Hakka-Rund-Häuser aus Stein und Adobeziegeln; die größten von ihnen sind dreistöckig und rund und können ganze Großfamilien beherbergen.

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